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Wirtschaftskammer präsentiert Forderungskatalog für die Immobilienbranche

Benedikt Meisl • 20. November 2024

Krise am Immobilienmarkt – Wirtschaftskammer fordert rasche Absicherung

Die wirtschaftliche Lage im österreichischen Immobiliensektor spitzt sich zu. Wie Vertreter der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) in einer Pressekonferenz betonten, bedrohen eine Vielzahl von Herausforderungen die Stabilität des Marktes und die Zukunft vieler Unternehmen. Der Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder fordert daher gezielte Maßnahmen, um Marktteilnehmer und Arbeitsplätze zu schützen. Ein Überblick über die wichtigsten Themen und Forderungen.


Aktuelle Herausforderungen in der Immobilienwirtschaft


Einbruch im Neubau und Konsequenzen für Arbeitsplätze

Gerald Gollenz, Obmann des Fachverbandes, unterstrich die Bedeutung der gewerblichen Immobilienwirtschaft: Sie trägt bundesweit zwei Drittel des Neubaus sowie der Bestandsanierungen und verwaltet den gesamten Wohnungsmarkt. Doch der drohende Einbruch im Neubau hat massive Auswirkungen. „26.000 Beschäftigte zittern“, so Gollenz. Besonders betroffen seien regionale Familienbetriebe, die sichere und familienfreundliche Arbeitsplätze schaffen.


Wohnungsnot in Niederösterreich

Johannes Wild, Obmann der Fachgruppe in Niederösterreich, warnte: „2025 wird es erstmals mehr Haushaltsneugründungen als neue Wohneinheiten geben.“ Ohne Absicherungsmaßnahmen drohe eine Verschärfung der Wohnungsnot.


Vielfältige Hemmnisse am Markt

Michael Pisecky, Fachgruppenobmann der Wirtschaftskammer Wien, kritisierte zusätzliche Belastungen durch die KIM-Verordnung, hohe Baukosten und regulatorische Hürden. „Die Krise wird durch unterschiedlichste Faktoren beschleunigt.“


Vorgeschlagene Sofortmaßnahmen

Um den Markt zu stabilisieren und Arbeitsplätze zu sichern, schlägt der Fachverband folgende Maßnahmen vor:


1. Leistbarer Wohnbau

  • Beschleunigung von Baugenehmigungsverfahren
    Bürokratische Hürden sollen abgebaut werden.
  • Förderung der Nachverdichtung
    Vorrang für Bestandssanierungen statt Neubau.
  • Reduktion der Baukosten
    Deregulierung und Entbürokratisierung sollen Bauprojekte erleichtern.


2. Sanierungsturbo

  • Beseitigung von Hemmnissen
    Z. B. durch Duldungspflichten oder steuerliche Anreize für Ausbauten.
  • Förderung von Sanierungen
    Auch durch Änderungen im Mietrecht.


3. Rechtssicherheit und Stabilität

  • Ende der KIM-Verordnung
    Insbesondere für Erstkäufervon Eigenheimen.
  • Langfristige Planbarkeit von Förderungen
    Rechtssicherheit für Investitionen.
  • Anpassungen im Mietrechtsgesetz
    Mehr Stabilität und Fairness.


4. Entgeltfairness für Immobilienmakler

  • Abschaffung des Bestellerprinzips
    Dieses hat zu einer Benachteiligung von Maklergeführt.


Fazit: Ein gemeinsamer Kraftakt ist notwendig

Der Fachverband betonte, dass der Stellenwert der gewerblichen Immobilienwirtschaft unbestritten sei. Gerald Gollenz forderte: „Es braucht ein klares Bekenntnis zur Gleichstellung von gewerblichem, gemeinnützigem und regionalem Wohnbau.“ Rasch umsetzbare Maßnahmen, so der Verband, könnten ohne den Einsatz von Steuergeld die schlimmsten Folgen abwenden. Doch die Zeit drängt. Ohne Intervention droht eine Krise mit weitreichenden Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt und die Beschäftigungslage.

Mit diesen Forderungen appelliert die Wirtschaftskammer an die Politik, die Weichen für eine stabile Zukunft des Immobilienmarktes zu stellen. Nur durch gemeinsames Handeln könne eine tragfähige Wohnungsversorgung für alle Österreicher sichergestellt werden.


Quelle: WKO

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